PATRICIA BIANCHI, FREIE KURATORIN SCHREIBT ÜBER #THINKING #MEANING #WRITING #PAINTING
Die neuen Werkserien, welche Sabine de Spindler in der Ausstellung präsentiert, sind spontane
Interaktionen unterschiedlicher Art. All ihre aktuellen Arbeiten haben jedoch etwas gemeinsam: sie
beschäftigen sich mit der vertrauten Geste des Schreibens.
Dass Text in der Bildenden Kunst zum komplexen Motiv geworden und als Ausdrucksform parallel
zu den Bildelementen nicht mehr wegzudenken ist, hat sich beispielsweise schon im Dadaismus,
Surrealismus, in der Pop-Art und der Konzeptkunst gezeigt. Bei den Künstlern Pablo Picasso, Paul
Klee, Max Ernst, René Magritte und Cy Twombly fungiert Schrift als grafische wie inhaltliche
Komponente und wird zum integrierten Bestandteil des Werkes.
Auch die 2017 entstanden Arbeiten von Sabine de Spindler sind vom Schreiben beeinflusst. Was
die Künstlerin kreiert, kommt aus dem Inneren. Obwohl sie oft von den gleichen Formen ausgeht,
lässt sie stets neue Ausdrucksmöglichkeiten zu und entwickelt sich und ihre Kunstwerke ständig
weiter. De Spindler experimentiert mit verschiedenen Materialien, Techniken und Typografien,
wobei sie Größe, Komposition und Grad der Erkennbarkeit der Schriftzeichen unerschöpflich
abwechslungsreich gestaltet. Ihr Archiv von Blättern und Skizzen ist enorm.
Was sie schreibt, ist dabei nicht zitiert, sondern gemalt. Mit Literatur im buchstäblichen Sinn des
Wortes hat dies nichts zu tun, vielmehr geht es um die Farbe, Formdichte und Geste der
künstlerischen Hand. Der Einfluss und die Auseinandersetzung mit der Kalligraphie liegt nahe,
aber nicht im Verständnis von Imitation, eher die Inspiration der unzähligen aus
buchstabenähnlichen Linen bestehenden Formen und die Konzentration der Handlung.
Dies zeigt sich sehr eindeutig in den Schriftzügen der lyrischenTuschbilder «Essence»und
«Thinking». Sie existieren aus reinen Linien und damit dem ursprünglichen Ausdruck von
Bewegung. Die Künstlerin nimmt sich die Freiheit grosszügig das Papierformat auszunutzen, ja
vielleicht sogar über mehrere Blätter oder die Blattgrenzen hinaus zu malen. Teilweise sind
einzelne dünne Striche als Spuren des Pinsels erkennbar und machen sichtbar, mit welcher
Dynamik und Hingabe die Künstlerin die Werke gemalt hat. Bei den bildnerischen Formen ist es
fast unmöglich zu sagen, mit welcher Geschwindigkeit, mit welchem Schwung, mit welcher
Verzögerung die Linienzüge entstanden sind. Lebhafte Bewegungen, die von unmittelbarer
Expressivität erfüllt sind, und sich kein Anfang und Ende der Aktion herausfinden lässt.
Die stimmungsvollen Acrylmalereien mit Kohle auf Leinwand oder Papier «Reflecting» und
«Saying» sind eher durchdrungen von Leuchtkraft, Durchsichtigkeit und Leichtigkeit. Ebensowenig
können hier die Schriftzüge im herkömmlichen Sinne gelesen werden. Im Gewirr von Strichen
scheint es, also ob Wortwolken oder Gedankenfetzen erkennbar sind, aber auch unbemalte
Zwischenräume. De Spindler bringt die unterschiedlichen Formen durch Übermalungen und die
Verwendung von verschiedenen Farbmitteln, wie Acryl und Kohle, miteinander in Beziehung und
schafft somit eine poetische Atmosphäre.
Dagegen wirken die Collagen der Serie «Stating» als Weiterführung früherer Arbeiten. Ovale
Gebilde wiederholen sich im Gesamtwerk der Künstlerin. Das Zusammenspiel der monochromen
Figuren bildet eine räumliche Tiefe und versucht Raum, Zeit und Bewegung miteinander zu
verbinden.
Sabine de Spindler nimmt das Schreiben ohne Wörter als eine Möglichkeit der Abbildung innerer
Zustände. Die Rhythmen des Duktus, fast wie meditative Bewegungsabläufe, verleihen der
Künstlerin Ruhe und Raum zur Reflexion. Durch diesen Prozess können Gefühle, Einstellungen,
Hoffnungen, Befürchtungen und Fantasien zur Darstellung gebracht werden.
Interaktionen unterschiedlicher Art. All ihre aktuellen Arbeiten haben jedoch etwas gemeinsam: sie
beschäftigen sich mit der vertrauten Geste des Schreibens.
Dass Text in der Bildenden Kunst zum komplexen Motiv geworden und als Ausdrucksform parallel
zu den Bildelementen nicht mehr wegzudenken ist, hat sich beispielsweise schon im Dadaismus,
Surrealismus, in der Pop-Art und der Konzeptkunst gezeigt. Bei den Künstlern Pablo Picasso, Paul
Klee, Max Ernst, René Magritte und Cy Twombly fungiert Schrift als grafische wie inhaltliche
Komponente und wird zum integrierten Bestandteil des Werkes.
Auch die 2017 entstanden Arbeiten von Sabine de Spindler sind vom Schreiben beeinflusst. Was
die Künstlerin kreiert, kommt aus dem Inneren. Obwohl sie oft von den gleichen Formen ausgeht,
lässt sie stets neue Ausdrucksmöglichkeiten zu und entwickelt sich und ihre Kunstwerke ständig
weiter. De Spindler experimentiert mit verschiedenen Materialien, Techniken und Typografien,
wobei sie Größe, Komposition und Grad der Erkennbarkeit der Schriftzeichen unerschöpflich
abwechslungsreich gestaltet. Ihr Archiv von Blättern und Skizzen ist enorm.
Was sie schreibt, ist dabei nicht zitiert, sondern gemalt. Mit Literatur im buchstäblichen Sinn des
Wortes hat dies nichts zu tun, vielmehr geht es um die Farbe, Formdichte und Geste der
künstlerischen Hand. Der Einfluss und die Auseinandersetzung mit der Kalligraphie liegt nahe,
aber nicht im Verständnis von Imitation, eher die Inspiration der unzähligen aus
buchstabenähnlichen Linen bestehenden Formen und die Konzentration der Handlung.
Dies zeigt sich sehr eindeutig in den Schriftzügen der lyrischenTuschbilder «Essence»und
«Thinking». Sie existieren aus reinen Linien und damit dem ursprünglichen Ausdruck von
Bewegung. Die Künstlerin nimmt sich die Freiheit grosszügig das Papierformat auszunutzen, ja
vielleicht sogar über mehrere Blätter oder die Blattgrenzen hinaus zu malen. Teilweise sind
einzelne dünne Striche als Spuren des Pinsels erkennbar und machen sichtbar, mit welcher
Dynamik und Hingabe die Künstlerin die Werke gemalt hat. Bei den bildnerischen Formen ist es
fast unmöglich zu sagen, mit welcher Geschwindigkeit, mit welchem Schwung, mit welcher
Verzögerung die Linienzüge entstanden sind. Lebhafte Bewegungen, die von unmittelbarer
Expressivität erfüllt sind, und sich kein Anfang und Ende der Aktion herausfinden lässt.
Die stimmungsvollen Acrylmalereien mit Kohle auf Leinwand oder Papier «Reflecting» und
«Saying» sind eher durchdrungen von Leuchtkraft, Durchsichtigkeit und Leichtigkeit. Ebensowenig
können hier die Schriftzüge im herkömmlichen Sinne gelesen werden. Im Gewirr von Strichen
scheint es, also ob Wortwolken oder Gedankenfetzen erkennbar sind, aber auch unbemalte
Zwischenräume. De Spindler bringt die unterschiedlichen Formen durch Übermalungen und die
Verwendung von verschiedenen Farbmitteln, wie Acryl und Kohle, miteinander in Beziehung und
schafft somit eine poetische Atmosphäre.
Dagegen wirken die Collagen der Serie «Stating» als Weiterführung früherer Arbeiten. Ovale
Gebilde wiederholen sich im Gesamtwerk der Künstlerin. Das Zusammenspiel der monochromen
Figuren bildet eine räumliche Tiefe und versucht Raum, Zeit und Bewegung miteinander zu
verbinden.
Sabine de Spindler nimmt das Schreiben ohne Wörter als eine Möglichkeit der Abbildung innerer
Zustände. Die Rhythmen des Duktus, fast wie meditative Bewegungsabläufe, verleihen der
Künstlerin Ruhe und Raum zur Reflexion. Durch diesen Prozess können Gefühle, Einstellungen,
Hoffnungen, Befürchtungen und Fantasien zur Darstellung gebracht werden.
TEXT DER GALERIE BILLING BILD ÜBER DIE AUSSTELLUNG
Sabine de Spindler begegnet den grossen gesellschaftlichen Umwälzungen und Herausforderungen der heutigen Zeit mit der vertrauten Geste des Schreibens. Die meditativen Bewegungsabläufe verschaffen ihr Ruhe, das Schreiben, das bewusste Setzen von Zeichen, ist gleichzeitig Ausdrucksform und Reflektion.
Die Schriftzüge können nicht im herkömmlichen Sinn gelesen werden. Verständlich sind sie nur im Kontext des Gesamtwerkes. Die Gefühle und Gedanken der Künstlerin finden in der Bildkomposition, der Dynamik und dem Rhythmus ihres Werkes Ausdruck.
Sabine de Spindler ist mit mehreren Werkserien in der Galerie präsent. Das hier abgebildete Werk (s. Flyer Rückseite) stammt aus einer Serie grossformatiger Tuschzeichnungen, die von der Kalligrafie beeinflusst sind. Sie sind grosszügig im Duktus, strahlen Ruhe und Konzentration aus und geben Beispiel vom grossen Können der Künstlerin.
Die Acrylmalereien mit Kohle auf Leinwand oder Papier sind dynamisch, luftig und es scheint, als ob Wortwolken, Gedankenfetzen gleich, über einen imaginären Himmel jagen. (s. Abb. auf Vorderseite)
Sabine de Spindler ist eine Künstlerin, die sich immer weiterentwickelt und intensiv an sich und ihren Werken arbeitet. Wir freuen uns sehr über ihre Entwicklung, und dass sie wieder bei uns ausstellt.
Sabine de Spindler lebt und arbeitet in Baar. Sie stellt regelmässig aus und ist in den Sammlungen des Kantons Zug sowie der Gemeinden Zug und Baar vertreten.
Die Schriftzüge können nicht im herkömmlichen Sinn gelesen werden. Verständlich sind sie nur im Kontext des Gesamtwerkes. Die Gefühle und Gedanken der Künstlerin finden in der Bildkomposition, der Dynamik und dem Rhythmus ihres Werkes Ausdruck.
Sabine de Spindler ist mit mehreren Werkserien in der Galerie präsent. Das hier abgebildete Werk (s. Flyer Rückseite) stammt aus einer Serie grossformatiger Tuschzeichnungen, die von der Kalligrafie beeinflusst sind. Sie sind grosszügig im Duktus, strahlen Ruhe und Konzentration aus und geben Beispiel vom grossen Können der Künstlerin.
Die Acrylmalereien mit Kohle auf Leinwand oder Papier sind dynamisch, luftig und es scheint, als ob Wortwolken, Gedankenfetzen gleich, über einen imaginären Himmel jagen. (s. Abb. auf Vorderseite)
Sabine de Spindler ist eine Künstlerin, die sich immer weiterentwickelt und intensiv an sich und ihren Werken arbeitet. Wir freuen uns sehr über ihre Entwicklung, und dass sie wieder bei uns ausstellt.
Sabine de Spindler lebt und arbeitet in Baar. Sie stellt regelmässig aus und ist in den Sammlungen des Kantons Zug sowie der Gemeinden Zug und Baar vertreten.